Erkrankungen des äußeren Ohres bei Hunden und Katzen

Einleitung

Die Erkrankungen des äußeren Ohres passen besonders gut in das Fachgebiet Dermatologie, da das äußere Ohr bzw. der äußere Gehörgang durch eine Invagination der Haut gebildet wird, die von zahlreichen Hauterkrankungen betroffen sein kann. An dieser Stelle muss betont werden, dass der Begriff „Otitis“ lediglich allgemein eine Entzündung des Ohrs beschreibt, und keine spezifische Diagnose bezeichnet. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass der Tierarzt im Rahmen der üblichen Otitistherapie in der Regel eher Symptome behandelt und weniger eine primäre oder ursächlich zugrunde liegende Erkrankung. Ohrenerkrankungen haben eine Prävalenz von etwa 15-20% bei Hunden und 6-7% bei Katzen (1). Eine Geschlechterprädilektion gibt es nicht, Ohrenerkrankungen kommen jedoch am häufigsten bei Hunden im Alter zwischen 5 und 8 Jahren und bei Katzen im Alter zwischen 1 und 2 Jahren vor (2). [...]

Kernaussagen

• Der Begriff Otitis bezeichnet lediglich eine Entzündung des Ohres, es handelt sich also nicht um eine vollständige Diagnose.
• Ein intaktes Trommelfell (Membrana tympani) schließt eine Otitis media nicht aus.
• Einige systemische Erkrankungen können eine Otitis hervorrufen, und in einigen Fällen kann es sich dabei um das einzige Symptom handeln.
• Die fehlende Diagnose der primären oder zugrunde liegenden Ursache einer Otitis ist einer der häufigsten Gründe, aus denen Besitzer den Tierarzt wechseln.
• In vielen Fällen ist Therapieversagen auf ein vorzeitiges Absetzen der Behandlung zurückzuführen.